Kraftwerk Obervellach II Wasserfassung Mallnitzbach

  • Bauherr: ÖBB Infra
  • Auftragnehmer: Planungsgemeinstacht IBP&P, INGENA und Studio G

Die ÖBB bezieht 58% des Strombedarfs aus eigenen und Partner-Kraftwerken. Teil davon sind die Kraftwerke Lassach und Obervellach. Sie bildeten seit 1929 einen wesentlichen Eckpfeiler für die 16,7 Hz Bahnstromversorgung im Süden Österreichs. Die bestehende Wasserkraftanlage ist am Ende ihrer technischen Lebensdauer und werden komplett erneuert: Die ca. 35% stärkere neue Anlage besteht aus drei Wasserfassungen, Triebwasserstollen mit 4 km Länge, Speicherstollen mit 60.000 m3 Speicherinhalt, Druckrohrleitung DN 1800 mit 1,6 km Länge, Krafthaus, Unterwasserkanal und Ausgleichsbecken mit 60.000 m3 Nutzinhalt. BauCon Bozen wurde mit der statischen Ausarbeitung der Wasserfassung Mallnitzbach beauftragt. Diese umfasst die statische Berechnung und Zeichnung von Schalung und Bewehrung der Betonbauteile. Die Bauteile umfassen einen ca. 85 m langen Sandfang, dem Wehr, einer Ufermauer mit Widerlagern für eine Brücke und einer Querung unter dem Bach. Der Sandfang ist das größte Bauteil und gegliedert in zwei Kammern. Dieser stellt auch den Beginn der Druckleitung dar. Direkt am Sandfang schließt die Querung an, welche das Wasser unter den Mallnitzbach auf die orographisch linke Uferseite zum Eingang des Druckstollens leitet. Der Übergang zwischen Querung und Druckstollen ist das geometrisch aufwändigste Bauteil, da sich der Querschnitt der Druckleitung von einem Quadratprofil auf ein rundes Tunnelprofil verwindet. Das Wehr ist das massivste Bauteil mit Fundamentdicken von 2,30 m und Mauerstärken von bis zu 5,20 m. Direkt am Wehr schließt die Ufermauer an, welche sich unterhalb eines neuen Retentionsbeckens fortsetzt. Die Neigung und Führung im Grundriss dient auch zur Hochwasserregulierung. Bauzeitraum: 2020-2023